Lectricar MRL 17

Lectricar brachte bereits 1975 als einer der ersten überhaupt einen elektisch betriebenen 1:12‘er heraus, den MRL 16. Das hier gezeigte Fahrzeug, der MRL 17, ist die konsequente Weiterentwicklung daraus. Der Baukasten rühmt sich damit, der kompletteste Kit im Bereich Elektro zu sein. In der Tat kann sich die Ausstattung durchaus sehen lassen. So gehören neben Motor, Regler und Karosse auch ein Fahrakku (Saft 1200) und ein Ladegerät in Form eines Widerstands zum Lieferumfang.

Die Vorderachse des Lectricar MRL 17 mit dem integrierten Servo-Saver

Die Verpackung ist sehr stabil gehalten und kann als Transportkiste weiterverwendet werden. Das Ganze hat aber leider einen sehr stolzen Preis von damals über 300 DM. Die Qualität der Bauteile wird diesem Preis durchaus gerecht. So bekommt man viele Frästeile und gedrehte Schrauben (statt der sonst üblichen maschinell gerollten). Als Karosserie liegen wahlweise eine Porsche 917/30, ein BMW 320 oder ein Williams Formel 1 bei, die allesamt aus tiefgezogenem ABS bestehen. Die Technik entspricht den sehr einfachen Standards dieser Tage. Der Lectricar kommt also ohne Federungen und Differenzialgetriebe aus, die starre Hinterachse ist aber immerhin schon kugelgelagert. Auch die, natürlich ungefederte Vorderachse hat als interessantes Detail einen integrierten Servosaver aufzuweisen, der, und das ist wohl einmalig, eine durchgehende Spurstange betätigt. Ungewöhnlich ist auch die Akkuanordnung in Form von zwei Dreierstangen, die damals von den Amerikanern gern als “europäisch” bezeichnet wurde. Die Akkus sind übrigens mit doppelseitigem Klebeband fest mit den Alu-Profilen verbunden. An einen Wechsel während des Rennbetriebs dachte damals niemand (und wer konnte sich damals schon einen zweiten Satz Akkus leisten?). Als kleine Besonderheit darf beim MRL 17 die Möglichkeit gesehen werden, die Federung des Chassis einzustellen. Zwischen den relativ steifen Alu-Profilen der Akkuhalter und dem Haupchassis kann mittels zweier Schrauben und großen Unterlegscheiben die Verbindungsstelle längs verschoben werden. Damit lässt sich die freie Federungslänge bis zur Vorderachse variieren – allerdings nur zwischen “steif” und “brutal steif”.

Mit je einer Schraube kann die Verbindung zwischen Chassis und Akkuhalter verschoben werden. Dies hat dann Einfluss auf die Federungseigenschaf ten des Fahrwerks.

Der Motor kann als Heck-, oder wie hier zu sehen, als Mittelmotor eingebaut werden und wird über den ganzen Stolz der Firma angesteuert: den Fahrtenregler.
Es handelt sich dabei um einen Vierstufenschalter für vorwärts und rückwärts, der über Schraubkontakte mit dem Akku und dem Motor verbunden wird. Ein Bremswiderstand ist ebenso vorhanden wie ein Abgriff für 4-Zellenbetrieb – ohne Umzulöten am selben Akku.

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