Mardave Stock Car MKII

Stock Cars sind eine interessante Fahrzeuggattung, die auch im Orininal einem sehr strengen Reglement unterworfen sind. Den Fahrzeugen sieht man schon an, dass die Rennen nicht immer ohne Kampfkontakt zum Gegner ablaufen. Gefahren wird dabei auf Ovalkursen, oft auf Asphalt, zum Teil aber auch auf Schotter. Geeignet für den Modellmaßstab sind z.B. Sportplätze. Anfang der 80’er Jahre waren die Modellrenner auch in Europa sehr beliebt, vor allem bei den Engländern und in den Niederlanden. Es gab neben den Verbrennermodellen im Maßstab 1:8, die größtenteils aus Vierkant-Stahlrohren aufgebaut waren, auch einige Elektromodelle von Lectricar und Mardave – die Engländer fahren, wie gesagt, mit allem Rennen.

Der Modus ist einfach: Es werden auf einem Ovalkurs von ca. 15m x 30m pro Lauf 20 Runden gefahren, maximal aber 4 Minuten. Wenn das erste Fahrzeug die Rundenzahl erreicht hat, ist der Lauf beendet. Die gefahrenen Runden werden am Tagesende addiert und der Fahrer mit den meisten Runden ist Sieger.
Verwarnungen wegen Feindkontakt werden natürlich nicht ausgesprochen – es ist wahre Kampf- und Nervenstärke gefragt.

Der hier gezeigte Mardave besteht aus einem halbhoch angeordneten Polyamid-Chassis, das durch eine untere Aluplatte ergänzt wird. Die Vorderachse stammt vom Glattbahnmodell der Firma ab, die Hinterachse dagegen weist als Besonderheit eine Federung an Längslenkern auf. Interessanterweise ist der Motor starr mit dem Hauptchassis verbunden. Solange beide Hinterräder parallel einfedern, kämmt die Verzahnung sauber weiter, da der Schwingendrehpunkt mit der Motorachse fluchtet. Bei wechselseitiger Federung verkanten die Zahnräder jedoch leicht. Mit ein bisschen Spiel in den Flanken funktioniert das aber problemlos. Da hinten kein Diff verbaut ist (und auch nicht angeboten wurde), kann man sich leicht vorstellen, dass auch aufgrund der schmalen Bereifung spektakuläre Drifts an der Tagesordnung sind.Für den Fernsteuereinbau gibt, es Gott sei Dank, Servotape. Auch für die Akkus, die übrigens stehend eingebaut werden, wie ein 6’er Legostein.
Stock Cars gibt es aber schon lang nicht mehr, aber wer weiß, irgendwie kommt doch alles einmal wieder.

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