Eigentlich gehört dieses Auto nicht in ein RC-Car-Museum, eher schon in ein Gruselkabinett. Einige konstruktive Eigenheiten lassen sich aber mit dem frühen Baujahr 1979 rechtfertigen. Der Mantua war übrigens bei Simprop im Vertrieb. Das Chassis ist eine einteilige Spritzgusskonstruktion von schlichter Gestalt, die neben dem Rammer auch die beiden Vorderachsträger, Hinterachslagerböcke, Motorhalter und zwei seitliche RC-Boxen integriert. Links sollte der Empfängerakku, rechts der Empfänger Platz finden. Dazwischen war ein acht(!!)zelliger Stick-Akku vorgesehen.
Der Motor treibt über das Ritzel direkt eine der hinteren Felgen an, und ist mit einem Hartgummispannband auf das Chassis geschnallt. Zur Sicherung ist er mit einer Schraube an die rechte Lagerschelle geschraubt. Die Kugellager sind auch eine kleine Besonderheit, bestehen sie doch aus einem zweiteiligen Kunststoffaußenring, der vollkugelig gefüllt ist. Der Innenring wird durch einen Nabenfortsatz an der Felge gebildet, besteht also ebenfalls aus Kunststoff. Da also die Achse nicht selbst gelagert ist, muss diese auch nicht rund sein. So hat man einen Sechskantstab aus Messing(!!) verwendet, der das Antriebsmoment an die linke Felge weitergibt. Sehr fortschrittlich für die damalige Zeit war der elektronische Fahrtregler, der für den Bausatz empfohlen, aber nicht beigepackt wurde. Das spart die Konstruktion eines mechanischen Reglers, der drüber hinaus auch keinen Platz hätte.
Das Lenkservo wird direkt in zwei an das Chassis angespritzte Flansche geschraubt und betätigt über eine gekröpfte Spurstange die gefederten Achsschenkel. Wenn die Federn nicht so stark klemmen würden, würde die Federung sogar funktionieren. Die Lenkung geht dafür aber ausreichend leicht. Ein Verkaufserfolg war der Mantua sicher nicht und auf Rennen hat man auch selten welche, eigentlich eher gar keine gesehen.