Auf den 12E folgt der 12I, wobei sich die Experten darüber streiten, ob das I für independent Suspension steht, also Einzelradaufhängung, oder nur eine fortlaufende Numerierung der Entwicklungsstufen darstellt. Jedenfalls hat Asso an der Härte des Chassis gearbeitet, und den 12I deutlich weicher gemacht. Auf den ersten Blick denkt der Betrachter, es haben sich lediglich Chassis- und Radioplatte geändert, auf den zweiten Blick erkennt man jedoch, dass auch die Hinterachsblöcke und die vorderen Achsschenkel überarbeitet wurden. Asso stellt mit dem RC 12I übrigens den ersten Weltmeister in der Klasse Stock, also der Standardklasse. Den Modified-Titel holte sich sehr zum Ärger der Asso-Phalanx damals Delta mit dem sehr fortschrittlichen Super Phaser.
Die Hinterachskonstruktion zeigt im Ansatz die heute übliche Power-Pod-Federung, wobei die Flexibilität durch geschickte Einschnitte im Chassis erzielt wurde. Um die Achse besser zu führen, läuft das obere Hinterachsdeck zwischen zwei Reibscheiben, die auf einer Schraube auf der nun sehr kurzen Radioplatte aufgefädelt sind. Die Konstruktion sorgt über die Reibung für die nötige Dämpfung und durch die Abmessungen des Lochs im oberen Hinterachsdeck für eine Begrenzung der Federwege. Auch vorn sind im Chassis jetzt Schlitze eingeschnitten, die den Achsblöcken etwas Flexibilität verleihen und dadurch einen Federungseffekt erzielen sollen.
Um das Chassis bei aller Flexibilität gegen durchfedern ein bisschen zu dämpfen, wurde in Längsrichtung ein Kydex-Streifen mittels eines Spezialklebers aufgeklebt, der aber bei den meisten Asso Piloten bereits während der Jungfernfahrt das Weite suchte. Dass diese gesamte Konstruktion nicht zur vollsten Zufriedenheit funktioniert hat, beweist auch die Tatsache, dass schon kurze Zeit später Achsträger mit einer einfachen Achschenkelfederung ähnlich der des späteren RC 12L angeboten wurden. Auf die Schlitze im Chassis konnte man dann verzichten. Die Achsschenkel des RC 12i besitzen einen extrem kleinen Nachlaufversatz von ca. 1 mm. Weil sich dadurch Radachse und Spreizachse nicht mehr kreuzen können, musste der Lenkrollradius vergrößert werden.
Das Highlight in der Vorderachsentwicklung aber ist sicherlich die IS-Vorderachse, eine in Vorspur, Sturz und Nachlauf einstellbare Doppelquerlenkerradaufhängung, die ab 1984 angeboten wurde. Diese folgt ganz dem Trend der 1:8 Verbrenner, bei denen die Radaufhängungen auch immer komplizierter wurden. Zusammen mit dieser Achse wurden dann auch erstmals sehr steife Chassis aus Kohlefaser eingesetzt.