Der Europäer unter den Amis? Bolink, einer der traditionsreichsten amerikanischen Hersteller, hat immer wieder Modelle auf Basis fremder Teile entwickelt. Der Bolink Performance Car basiert auf dem in den USA damals seht verbreiteten Jerobee-Chassis. Als Nachfolger präsentiert Bolink 1981 den Challenger und wählt hier als Basis die sehr leichten Kunststoffteile des schwedischen Minicars XII. Die Ähnlichkeit mit dem schwedischen Bruder ist also alles andere als ein Zufall.
Das pfiffige an Motorträgern, Vorderachsträgern und Achsschenkeln ist, dass sie links und rechts absolut identisch sind. Eine weitere europäische Verbindung besteht übrigens im Kugeldifferenzial der englischen Firma Schumacher, dem Erfinder dieser Bauart. Die Anleihen an Fremdteilen setzt sich dann bei den Felgen fort, die vom Asso RC 12 E übernommen sind. Eigentlich sind also Chassisplatte, Radioplatte und der Rammer die einzigen wahren Bolink Teile. Durch deren Konzeption bietet der Challenger die Möglichkeit, entweder eine Heckmotorvariante mit längs angeordneten Akku-Stangen aufzubauen (“europäische” Anordnung) oder ein Mittelmotorfahrzeug mit der “amerikanischen” Anordnung des Akkus als querliegende Sticks.
Entsprechend sind dem Baukasten zwei verschiedene Radioplatten beigefügt.Wirkliche technische Highlights sucht man aber vergebens, aber Bolink hatte ja nie den Anspruch, wirkliche Rennfahrzeuge zu produzieren. Die Modelle sind, zumindest in Süd- deutschland damals sogar recht verbreitet. Der Challenger ist denn auch so erfolgreich, dass Bolink einen Challenger II auflegt. Diesen gibt es nur noch mit Mittelmotor und einer Epoxy- Radioplatte. Es gibt auch einen prominenten Piloten, der mit dem Challenger auf der WM 1982 die deutschen Fahnen hochhielt: Heiner Martin.