Bolink Digger

Die Hinterachse wurde mittels zusätlicher Bohrungen tiefer durch das Chassis gesteckt. Das erhöht zusammen mit den großen Rädern die Bodenfreiheit

Eigentlich gehört der Digger nicht hierher, denn er ist kein Glattbahner. Und eigentlich ist er auch kein Off-Roader, zumindest kein richtiger. Aber der Digger zeigt sehr schön das Konstruktionsprinzip der frühen Jerobee-Fahrzeuge und des Bolink Performance Cars. Denn Bolink hat auf der Basis des schon als Klassiker geltenen Jerobee-Chassis ein reines Fun-Mobil entwickelt, das mit sehr einfachen Mitteln einem Flachbahnrenner in einen Grashüpfer verwandelt. Den Digger gab es nämlich auch als Conversion-Kit.
An der Vorderachse sind einfach die ohnehin gefederten Achschenkel durch Associated-Teile ersetzt, die nun unterhalb des Chassis angeordnet sind und zusammen mit den größeren Reifen für richtig viel Bodenfreiheit sorgen.


An der Vorderachse sind die Asso-Achsschenkel umgedreht montiert, um das Lenkgestänge vor die Achse zu legen. Dadurch ergibt sich ein negativer Nachlauf – macht man eigentlich nicht!
Zwischen Achsschenkel und Ausleger des Chassis sitzt eine kleine Druckfeder, die zumindest eine symbolische Federung erzeugt. Zu wenig für einen richtigen Geländewagen.

Der vordere Teil des Chassis wurde einfach abgesägt, um Platz für das nun vorn liegende Lenkgestänge zu schaffen. Auf die Lenkgeometrie konnte dabei leider keine Rücksicht genommen werden, denn der Digger hat negativen Nachlauf, also quasi Vorlauf. Für die Hinterachse hat man einfach in das Chassis neue, tiefer sitzende Bohrungen für die Lager angebracht und ebenfalls sehr große Räder montiert. Ein großes Hauptzahnrad sorgt trotz einstufiger Übersetzung für viel Moment an den Hinterrädern, die, wie die vorderen auch, mit geschnittenen Moosgummireifen bestückt sind. Der Rest des Fahrzeugs entspricht den Bolink-Modellen der damaligen Zeit. Die Fernsteuerung und die Saddle-Packs finden unter einer RC-Platte aus Kydex ihren Platz.Für einen Off-Roader ist der Digger sehr leicht und zeigt daher auch eine ungeahnte Fahrdynamik. Das Fahrwerk allerdings taugt eher nur für flachen Schotter – also doch ein Glattbahner, der aber wahnsinnig Spaß macht!

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