Nach den positiven Resultaten mit dem zweimotorigen Dreckspatz wollte ich einen wettbewerbstauglichen Off-Roader bauen. Und dieser musste den Einbau der aus dem 1:12’er Bereich bekannten Tuningmotoren ermöglichen, also einmotorig sein.
Grundsteinlegung für diese Projekt war im Jahr 1983, also noch bevor Yokomo und Hirobo ihre Allradmodelle auf den Markt gebracht hatten. Das Konzept für den optimalen, verlustarmen Antrieb sah ich im Kardanantrieb mit möglichst wenig Zahnradpaarungen. Da aber die längsliegende Welle das Auto quasi zweiteilt, galt es das Problem mit der links-rechts Verteilung zu lösen. Der Akku wiegt ja deutlich mehr als der Antriebsmotor.
Die Lösung fand ich in einer um 8mm seitlich versetzten Anordnung der Welle und der Anordnug von Akku und Lenkung links, sowie Motor, Empfänger und Regler rechts. Das Ganze ergibt ein extrem schlankes Chassis mit einer exzellenten Massenkonzentration (Gruß an die Asso, Yokomo und HPI Tourenwagen!)
Die Differenziale, gefertigt aus Sonic-Sports Teilen, sind bei diesem Konzept vorn und hinten unterschiedlich. Bei der Gestaltung der Getriebegehäuse habe ich mich an der Konstruktion des Yankee und des SG Leopard orientiert. Die Abdeckungen sind transparent gehalten, um den Zustand der Getriebe jederzeit kontrollieren zu können. Ein echtes Highlight stellen die Radaufhängungen dar. Verwendbare Teile gab es ja damals nicht zu kaufen, und so musste alles selbst mit Bohrmaschine und Feile angefertigt werden, eine Fräse stand nicht zur Verfügung.
Ich war schon damals ein Freund der Einstellbarkeit und so wurde an allen Achsen eine Sturz-einstellung vorgesehen und vorn zusätzlich die Vorspur und, als Krönung, der Nachlaufwinkel einstellbar gehalten. Die Lösung hatte ich mir während der einjährigen Bauphase vom gerade erschienenen Hirobo Rock’n City abgeschaut. Die Dämpfer sind in der damals obligatorischen Monoshock-Ausführung angeordnet, Federn bekam aber jedes Rad separat spendiert. Selbstbau war auch bei den Gelenkwellen angesagt, die allesamt aus Alu- minium angefertigt und mit einer Nagelfeile (kein Scherz) geschlitzt wurden. Als Schüler hatte man noch Zeit…
Das Kampfgewicht des Greyhound betrug bei Fertigstellung 1984 nur 1480g, trotz der schweren Ballonreifen eines Graupner Verbrenners (Kyosho Mercedes 450 SLC).
Und die Maschine ging wie die Pest, zumindest im Vergleich zum Dreckspatz. Immerhin konnte ich mit der Nachfolgekonstruktion (mit verbesserter Federung/Dämpfung) 1985 bei meinem ersten Off-Road Rennen gleich einen Sieg einfahren, gegen Scorpione, Zerdas und Dog-Figter.