Ein Jahr nach Erscheinen des Rock’n City bietet Hirobo eine Racing-Variante an, den Zerda. Basierend auf den gleichen Antriebs und Fahrwerkskomponenten (nur die Nachlauf- verstellung ist entfallen), besitzt der Zerda ein Kunststoff-Wannenchassis und einen Überollkäfig anstelle einer Karosserie. Der Zerda soll das Erfolgsmodell von Hirobo werden, denn er hat von den wenigen am Markt befindlichen Allradlern den robustesten Antrieb und bereits ein modernes Fahrwerk. Nur die Riemenstufe vom Motor zur Zwischenwelle findet nicht jedermanns Zustimmung, schon gar nicht die der Rennprofis. So sind eigentlich alle leistungsstarken Zerdas auf Mittelmotor und, was damals ein Muß war, auf Asso-Dämpfer umgerüstet. In dieser Kombination holt der Hirobo 1985 auch den Titel des deutschen Meisters durch Stephan Kaske.
Der Zerda kostet damals knapp 330 DM inklusive aller Kugellager und ist damit ein echtes Schnäppchen. Seine robusten Komponenten machen ihn sehr beliebt für alle Arten von Eigenbauten, wobei die kardangetriebenen Petermänner und die Tiger die berühmtesten sind. Auch ich habe damals einige Fahrzeuge auf Zerda Basis konstruiert, wie z.B. meinen Kardan Umbau Greyhound II (siehe AMT 3/87 ) und später, als die Kegelradgetriebe den steigenden Motorleistungen nicht mehr stand hielten, den hier vorgestellten riemengetriebenen Renner.
Die Konstruktion ist bewusst extrem einfach gehalten. Das Chassis besteht aus einem rechteckigen Alu-Streifen (2,5mm stark) und darauf geschraubten, von vorn bis hinten durchgehenden Seitenträgern aus Kunststoff. Diese Träger sind auf der Oberseite durch eine transparente Lexanabdeckung verschlossen, die wie der Deckel auf einer Tupperdose, für zusätzliche Steifigkeit sorgt. Alle Komponenten sind von der Oberseite her sehr gut zugänglich. Die Lexanabdeckung verschließt gleichzeitig die Karosserie von unten und schützt alle Innereien vor Schmutz. Den leicht erhöhten Schwerpunkt haben die Konkurrenzfahrzeuge Mitte der 80‘er Jahre übrigens fast alle. Flacher war aber der Digger-Zerda, den ich zusammen mit Thomas Peter (Digger-Tommy) gebaut habe. Gleiches Antriebskonzept, Längslenker vom Yokomo Dog Fighter hinten, die Alu-Bodenplatte breiter und sehr tief liegende Sandle-Packs draufgeschnallt – was für ein Racer!!