Die Firma Igarashi dürfte wohl nur noch den wenigsten bekannt sein, obwohl damals ein Großteil der amerikanischen und euch einige japanische Baukästen standardmäßig mit dem Igarashi 05 ausgeliefert wurden. Die Rennszene in den USA verwendete diesen Motor in der Stock-Klasse und die frühen Tuningmotoren basierten alle auf dem 05. Mit Aufkommen der Slot-Kohlen verschwanden die Igarashis aber wieder aus den RC-Cars.
Im Vergleich zum Mabuchi RS 540 verfügt der Igarashi über ein vollständig geschlossenes Gehäuse ohne Lüftungsschlitze. Es gab ihn, genau wie den großem japanischen Bruder auch, in mehreren Farbausführungen, wobei die inneren Werte stets die gleichen waren. Ein Stock-Motor besaß damals 35 Windungen pro Ankerpol, die Modified-Motoren waren aber auch nicht viel heißer. Man muss bedenken, dass ein 1200‘er Akku das Fahrzeug über 8 min mit Strom versorgen muss. Und anfänglich waren die Autos ja deutlich schwerer.
Auf Basis des Igarashi entwickelte sich schnell eine Tuningszene, in der vor allem die amerikanischen Spezielisten ihr Know-How aus dem Slot-Car Sport einsetzten. So waren es die Firmen Trinity, Parma und Reedy, die die schnellsten Motoren in größeren Stückzahlen liefern konnten.
Parma Ferrari
Als ein Beispiel für einen Tuingmotor soll hier mal der “Ferrari” dienen, der damals das Flagschiff der Firma Parma darstellte (es gab noch einen “Renault” und einen “Porsche”). Der Motor ist mit den klassischen Techniken überarbeitet, d.h. als erstes sind die serienmäßigen Gleitlager durch Kugellager ersetzt worden. Dann ist der Anker mit einer neuen Wicklung versehen, wobei das typische an den “Handgewickelten” die sehr saubere Drahtverlegung ist. Eine dynamische Wuchtung war auch damals schon Standard in der Modified-Klasse. Als letzter Punkt ist dann noch die Überarbeitung des Motorkopfes zu erwähnen, der statt mit den üblichen Biegelaschen mit drei radial angeordneten kleinen Schräubchen befestigt wurde. Dadurch ist der Motor zerlegbar und das Timing kann eingestellt werden. Derartige Tuning-Maßnahmen konnten übrigens alle in kleinen Werkstätten ohne spezielle Werkzeuge oder gar Formen durchgeführt werden.
Und jetzt raten Sie mal, welche Wicklungsdaten so eine Rakete damals aufwies? Sie werden staunen: Gerade mal 29 Windungen, einfach gewickelt natürlich. Alternativ war der Ferrari auch noch mit 30 Windungen erhältlich.