Der Mabuchi RS 540 ist der Standardmotor der europäischen und japanischen Modellautos. Ein sehr einfacher Aufbau mit einem einteiligen Stahlblechgehäuse und hinteren Kunststofflagerschild machen ihn unverwüstlich. Das Gehäuse besitzt an der Stirnseite und am Umfang Kühlluftöffnungen, die aufgrund des relativ schlechten Wirkungsgrades von gerade mal kurz über 60% die selbst bei der geringen Leistung von ca. 50W anfallende Wärme aus dem Motor lassen sollten. Die Kohlebürsten werden direkt durch die Kontaktfedern an den Kollektor gedrückt und besitzen keine separate Führung.
Zusätzlich zum Standard Mabuchi wurde ab ca. 1980 der RS 540 SD Black angeboten, der fast bei jeder Firma im Programm war. Zusätzlich zu einer “heißeren” Wicklung besitzt der Motor ein vorderes Kugelleger und ein fest eingestelltes Timing, d.h. der Motorkopf ist um ein paar Grad gegen die Drehrichtung verdreht. Daraus ergibt siech eine Art “Frühzündung”, d.h. die Umpolung der Ankerwicklung erfolgt bereits vor dem Totpunkt. Eine angehobene Drehzahl von 19.000 U/min und eine Vorzugsdrehrichtung sind das Ergebnis. Der SD 540 Black verschwand aber schnell wieder mit dem Aufkommen der Motoren mit Slot-Kohleführungen.
Mit dem RX 540 SD stieg Mabuchi 1984 in den Markt der einstellbaren Motoren ein. Der Motorkopf mit den Kohlebürsten kann gegenüber dem Gehäuse verdreht werden womit sich der Motor an die Streckencharakteristik anpassen lässt. Zerlegbar ist er natürlich auch. Obwohl der Motor von außen den Yokomo- und AYK-Motoren ähnelt, unterscheidet sich die Kohleführung doch gravierend. Die Bürsten werden nämlich nicht in Schächten geführt, sondern sitzen auf kleinen Hebeln und werden mit einer gemeinsamen Ringfeder an den Kollektor gedrückt. Vorteil des ganzen ist sicherlich, dass die Kohleführung unempfindlicher gegen Vibrationen der Kohle ist und auch die gefürchteten Kohleklemmer, die durch Abrieb in den Kohleschächten entstehen, können hier nicht auftreten. Das System hat sich dennoch nicht durchgesetzt.