PB bildete zusammen mit Serpent und SG das starke europäische Dreigestirn der 70’er und frühen 80’er Jahre. Wie auch SG, so wollte PB irgendwann am Boom bei den Elektrorennern teilhaben. Die 1:12’er hatte man verschlafen und jetzt, 1986, fuhr fast ganz Europa Elektro-Buggy. Kurz vorher war PB mit dem Mustang in die 1:8’er Off Road Szene eingestiegen und so lag der Name des neuen Sprösslings auf der Hand: Mini Mustang.
Das Konzept ist durchaus interessant und für die damalige Zeit recht fortschrittlich. Zentrales Element des Chassis ist der Antriebsstrang mit nur einem Zahnriemen, der in einem geschlossenen Riemenkasten läuft (ist ja heute bei den Tourenwagen wieder sehr aktuell). Dieser Kasten ist sehr steif und dabei auch noch leicht, so dass auf weitere tragende Elemente verzichtet werden kann. Die dünne Epoxy-Platte hat somit lediglich Schutz- funktion für die RC-Anlage und schließt zudem den Riemenkasten nach unten ab. Ebenfalls interessant sind die Radaufhängungen, die vorn wie hinten, links wie rechts aus identischen Komponenten aufgebaut sind und sich durch sehr lange untere Querlenker auszeichnen. Sie sind zudem sehr filigran und tragen damit zum geringen Gesamtgewicht des Mini-Mustang von nur 1550g bei.
Auch bei anderen Komponenten wird Gewicht gespart, denn sowohl die Antriebs-Knochen als auch die Stoßdämpfer sind aus Kunststoff. Die Qualität der durchgehend sehr weichen Kunststoffteile ist aber bescheiden, sie besitzen viel Grat und weisen reichlich Formversatz auf. Das weiche Material macht bei den Dämpferbrücken den Vorteil des schönen steifen Chassis auch wieder kaputt. Dafür überzeugen die Passungen der Metallteile umso mehr mit sattem, saugend schmatzendem Lagersitz.
Pfiffig ist auch die Akkuhalterung gelöst. Die Klammer um die Sticks fixiert den Akku und stellt gleichzeitig den elektrischen Kontakt zum Regler her – das ist langstrecken- renntauglich.
Neben dem hier gezeigten 4WD Modell gab es noch einen abgespeckten 2WD und als Highlight schließlich auch eine Version mit Zweigang-Automatikgetriebe, ein Novum im Elektrobereich, das sich aber nicht durchsetzen konnte.
Im Rennen konnte der PB Buggy durchaus überzeugen und fand einige Liebhaber, wenn auch meist mit Asso-Dämpfern und Eigenbau-Dämpferbrücken modifiziert. Ein größerer Erfolg wurde aber durch Konkurrenz aus eigenem Land vereitelt, denn Schumacher brachte zeitgleich den CAT auf den Markt.
Mit dem Maxima kam ein Jahr darauf der Nachfolger in die Modellbauläden. Längerer Radstand, Metallkardans und sturzverstellbare Radaufhängungen sollten den Weg zum Sieg ebnen. Genützt hat‘s am Ende nichts, denn irgendwann Anfang der 90‘er ist die Marke PB dann doch vom Markt verschwunden – eigentlich schade.