Ascari Pro10: Erste Prototypen
Der erste Pro10 entstand auf Basis eines Corally-Formel, war also ein schmaler Pro10. Die Konstruktion ist im Prinzip eine Vergrößerung des ersten 12´ers, hat also auch die querliegenden Saddle-Packs und die langen Querlenker an der Vorderachse. Diese waren zweiteilig ausgeführt, so dass durch verschieden starke Unterlegscheiben an den drei Verschraubungsstellen zwischen innerer und äußerer Querlenkerplatte Sturz, Nachlauf und Fahrzeughöhe eingestellt werden konnten.
Das Fahrzeug bekam Stefan Engel zum Testen. Er nutzte den Wagen zur Festlegung des technischen Konzepts für das Projekt
Ascari Projekt DM 2005
Für die Pro10 DM 2005 wurde eine Serie von 6 Fahrzeugsätzen aufgelegt, aus denen 4 Einsatzfahrzeuge, ein Testauto und ein Ersatzteilkit aufgebaut wurden. Das Chassis orientiert sich ein wenig an den Carbon Monocoques von Peter Plümacher´s Formel, ist aber als dreiteilige Sandwichkonstruktion deutlich einfacher herstellbar. Der Sandwichaufbau verleiht dem Ascari eine enorme Chassisteifigkeit und den charakteristischen Stufenboden in Schiffsform, wie ihn auch echte Rennwagen aufweisen.
Die Hinterachse verwendet die Aufhängungsteile des 1:12´ers und kombiniert diese mit Teilen aus dem Asso RC10 L2. Vorne ist eine Eigenkonstruktion nach Trinity-Vorbild auf Basis der Asso-Tragarme kombiniert mit oberen Lenkern von Cross verbaut.
Das Projekt DM verläuft zunächst sehr erfolgreich. Stefan Engel kann die Polezeit für´s Finale rausfahren. Insgesamt sind drei Ascari unter den ersten vier. Die Finals laufen dann trotz eines gewonnenen Laufs sehr unglücklich und es bleibt “nur” ein zweiter Platz. Auch 2006 wird der zweite und dritte Platz der DM mit dem gleichen Fahrzeug eingefahren.
Es entstehen dann noch vier weitere leicht modifizierte “Repliken”, die in der Saison 2007 unter dem Namen Hatzenbach A10 zum Einsatz kommen.
Durch den Wegfall der Asso L2 als Spenderfahrzeuge (Associated stellt die Produktion Ende 2005 ein), findet die weitere Entwicklung auf Basis von Corally-Teilen statt.
Hatzenbach Pro10 Corally’s
Parallel zu den Autos für die DM 2005 ensteht ein Corally- basierter Pro10 in der Breite 235mm, der viele Teile mit dem DM-Auto gemeinsam hat. Lediglich am Power-Pod sind spezielle Carbonplatten zur Aufnahme der Corally- Hinterachse erforderlich. Für einen Test wird eine Vorder- achse nach dem Konzept des 1:12 Entwurfs von 2001 umgesetzt, die einen unteren Verbundlenker mit der oberen Querlenkerebene aus Cross-Teilen kombiniert. Vorteil dieser Achse ist die Möglichkeit, auch vorne richtige Däpfer zu verbauen. Die erste Variante verwendet hier noch recht schwere Tourenwagenbauteile, die leider mit den verfügbaren Federn nicht hart genug abstimmbar sind. Auch ist die Anlenkung nicht direkt genug. Das Auto dient dennoch als Entwicklungsträger und wird in der Saison 2006 unter anderem auch auf der DM gefahren.
Hatzenbach Custom Cars
Mit den Komponenten des DM Autos wird auf Anfrage von Tommy Peter ein schmaler Pro10 auf Basis des Tamiya F103 GT Chassis konstruiert, der einige Kompromisse eingehen muss. So liegen die Akkus und damit der Schwerpunkt durch das lange Tamiya-Pod weiter vorne. Die Lenkung muß aus Platzgründen auf den Umlenkhebel verzichten und wird mit einem stehenden Low-Profile Servo direkt angelenkt. Der Chassisaufbau als dreiteiliges Sandwich aber bleibt erhalten.
Kurz darauf werden zwei Hatzenbach Lipo-Fahrzuege für den Einsatz im Bawue-Cup gebaut, die das Thema Lipo-Akku im Pro10 vorwegnehmen. Die Autos besitzen eine Corally-Hinterachse und eine Asso-Vorderachse.
Kees Steringa aus Holland bestellt eine Hatzenbach-Version für Lipo-Akkus und die Standard Corally Vorderachse. Einige andere Kunden benötigen die Teile für die Hinterachsaufhängung für eigene Pro10-Umbauten auf Asso- oder Academy Basis. So ist 2008 die Pro10 Szene in Deutschlad durchsetzt mit Autos nach dem Hatzenbach-Konzept.
Hatzenbach Pro10 Prototypen
Zwischenzeitlich wird der Ruf nach Lipo-Akkus im Pro10 laut, die in der Regel einteilig in den Abmessungen konventioneller Stickpacks angeboten wurden. Ein Grund, bei den folgenden Entwicklungen das Chassis auf Längsakku umzustellen, so wie es einige der Custom-Cars aufweisen.
Die nächste Evolutions- stufe kombiniert daher die Beam-QL-Vorderachse mit dem Lipochassis. Die Schwachpunkte der Vorderachse werden ausgemerzt und es werden nun leichtere Dämpfer aus einem 1:18 Off-Road Buggy mit Federn von Corally eingesetzt. Alternativ kann das Auto ohne die Dämpfer oder sogar mit einer Asso-Vorderachse aufgebaut werden.
Dieses Fahrzeug dient wiederum als Erprobungsträger und bringt bei Vergleichsfahrten aller drei Achsen den Nachweis der Vorteile vorderer Dämpfer. Mit dem Auto wird auch für den Bau einer weiteren Kleinserie von Hatzenbach-Fahrzeugen für die Saison 2008 geworben, in der auch bei DMC-Rennen die Lipo´s jetzt aktuell zugelassen sind.
Hatzenbach LC 10
Aus den vielen Tests ist dann Ende 2007 das finale Design eines Kleinserien-Hatzenbach mit lipotauglichem Akku-Layout entstanden. Um die Links-Rechts Balance zu optimieren, ist der Akku 5mm außermittig angeordnet, die Lipo´s sogar 7mm. Das sorgt zusammen mit dem Gewichtsunterschied zwischen Regler und Empfänger von 60g für eine ausgeglichene Verteilung. In der Summe sind noch viele kleine Detailverbesserungen gegenüber den Prototypen eingeflossen, so sind die hinteren Längslenker jetzt als Carbonfrästeile mit fixer Länge ausgeführt, was das Ausrichten des Pods vereinfacht. Die kleinen Asso-Dämpfer hatten sich in den Tests bewährt und werden mit einem Tamiya TRF-Dämpfer ergänzt. Damit ist der Eloxalton der Aluteile automatisch auf blau festgelegt. Zum besseren Schutz der Karosserie bekommt der Hatzenbach vorne einen Rammer aus 3mm Lexan.
Auch an der Vorderachse gibt es nochmal eine optimierte Kinematik, die die Gelenke für den unteren Beam in das Chassis verlegt. Damit wird der Drehpunkt abgesenkt, die Anlenkung der Dämpfer wird direkter und die Räder federn leicht schräg nach hinten, was für´s Ansprechen der Federung positiv ist.
Die Lenkung bekommt aufgeschraubte Lenkhebel, die viele Freiheiten bei der Wahl der Lenkgeometrie bieten. Standardmäßig gibt es zwei verschiedene Nachlaufwinkel/ Nachlaufversatzoptionen und zwei Ackermannpositionen. Eine leichte Spreizung soll für gleichmäßigen Reifenverschleiß sorgen und das kurveninnere Vorderrad bei engen Kurven stärker in die Pflicht nehmen. Die Lenkhebel sind aber einfach in der Konstruktion und bieten daher Spielraum für eigene Experimente.