1980 brachte die Firma Carrera, die bis dahin vielen vor allem als Hersteller von Modellrennbahnen bzw. Slotcars bekannt war, ihre ersten ernst zu nehmenden RC-Cars auf den Markt. Alle vorher präsentierten Modelle waren quasi Spielzeugautos mit fest installierter Steuerung. Carrera produzierte jetzt ein Baukastensystem, das aus zwei unterschiedlichen Chassis und insgesamt drei Vorder- und zwei Hinterachsen bestand.
Der hier vorgestellte Porsche 935 ist das Einstiegsmodell mit einteiligem Chassis, starrer Vorderachse und Heckantrieb. Als Varianten dazu kam ein Renault-Formel 1 mit zweiteiligem Chassis und einstellbarer Vorderachse, ein Turbo-Capri mit zweimotorigem Frontantrieb und ein BMW M1 mit einmotorigem Frontantrieb. Die verschiedenen Achsen waren als Zubehör erhältlich, so dass jedes der Fahrzeuge bis zum viermotorigen Allradantrieb ausbaufähig war. Auf’s Gewicht hat man bei Carrera damals, wie viele anderen Herstellern auch, noch nicht geachtet. Die Würdigung der Masse vollzog sich erst mit den ersten offiziellen Meisterschaften 1980 und 1981. Die Qualität der vormontierten Bausätze ist ausgezeichnet, besonders die Karosserien können sich auch heute noch mit den tiefgezogenen Tamiya-Karosserien messen. Sie sind außerordentlich detailliert und besitzen zum Teil Hinterschnitte, die nur schwer herzustellen sind.Die Firma Carrera hat später versucht, im Wettbewerb Fuß zu fassen und präsentierte einen leichten Prototypen mit abgewinkeltem Lexan-Chassis, der damals von Thomas Häussinger pilotiert wurde.
Leider verlief der weitere Weg der Firma nicht sonderlich erfolgreich und endete im Konkurs, so dass aus dem Wettbewerbscar nichts mehr wurde.