Slotcars Mirage T

Neben dem Minicars XII, der verblüffende Ähnlichkeit mit dem Bolink Challenger aufweist und dem Carlson Junior ist der Mirage T das dritte schwedische Fahrzeug der frühen 80’er, das hierzulande einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat. Die Konstruktion des Wagens darf dabei als durchaus eigenständig bezeichnet werden und besticht, neben dem interessanten Layout, auch durch pfiffige Details. Der Grundaufbau entspricht mechanisch dem damaligen Stand der Technik ungefederter Fahrzeuge: Einteiliges GFK-Chassis, hochliegende Radioplatte, Kunststoffhinterachsblöcke in denen ein Kugeldiff rollt und eine zweiteilige Vorderachse.


Das Konzept mit der zweiteiligen Radioplatte sorgt für einen kabel-losen Akkuwechsel. Auch die Reglereinheit kann entsprechend schnell demontiert werden

Auffallend dagegen ist die ungewöhnliche Position der Akkus mit zwei V-förmig angeordneten Dreierstangen, die an einer separaten Platte befestigt sind und dort auch verbleiben, denn beim Akkuwechsel wird die ganze Einheit getauscht, was eine entsprechende Anzahl von Akkuplatten erforderlich macht. Dafür wird eine Steckverbindung eingespart, weil die eigentliche Radioplatte als kupferkaschierte Leiterbahn alle erforderlichen Kontakte aufweist.
Das interessante Layout macht auch eine liegende Einbauposition des Reglerservos zwischen den Akkustangen möglich. Der Regler selbst ist ein einfacher Widerstandsregler amerikanischer Bauart ohne Rückwärtsgang, aber mit einer als Kühlkörper ausgebildeten Halterung. Er wird in der Bauanleitung als allen anderen Reglern, besonders den elektronischen überlegen gelobt. Man ist stolz!

Die Vorderachse kann je nach Anordnung der der Clipse über oder unter dem Achsschenkel in zwei verschiedenen Höhen montiert werden

Pfiffig ist auch die sehr schnell zerlegbare Vorderachse. 
Eine Kunststoffklammer hält die Achsschenkelbolzen in ihrer Lage, die selbst wiederum die Vorderachsstummel fixieren. Durch Einbau der Klammer wahlweise ober- oder unterhalb des Achsschenkels kann die Bodenfreiheit um 2,5 mm variiert werden. Ebenfalls sehenswert ist der Servo-Saver direkt auf der Spurstange.
Die Hinterachse zeigt mit ihren geklemmten Radmitnehmern (heute wieder etwas ganz besonderes) und den Kugellagern in ovalen Kunststoffadaptern Features, die ihrer Zeit weit voraus waren.


Das Differenzial versteckt sich komplett in der rechten Felge und weist ein sehr robustes Drucklager sowie eune Schreubenfeder auf.

Das Auto fand sich 1980/81/82 sehr oft in den Endlauflisten diverser Rennen und hatte auch den einen oder anderen berühmten Piloten. Ralph Weiss fuhr einen und auch Ralf Krause. Die größten Erfolge waren ein vierter Platz bei der EM 1981, ein dritter Platz DM Expert `82 und zweiter in der DM Standard im selben Jahr.
Von der Firma hat man danach, zumindest in unseren Breiten, nie wieder etwas gehört – schade!

Sowohl der Lagerexzenter wie auch die Klemmnabe sind ihrer Zeit weit voraus

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